In den letzten Jahren hat sich der Anteil von Unternehmen, die sich aktiv mit dem Thema Enterprise 2.0 und dem Einsatz von Sozialen Medien befassen, von 37% (2010) auf 60% (2012) erhöht. Dies ergab die aktualisierte Untersuchung von Petry (2013) bei 264 Firmen. Als Hauptziele für den Einsatz der Sozialen Medien werden genannt:
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Im Vordergrund stehen die Vernetzung von Wissensträgern sowie der Zugang zum impliziten und kollektiven Wissen. Die Produktivität wird ebenfalls als wichtiges Ziel, aber auch als grösstes Risiko gesehen. Folgende Tools werden am häufigsten eingesetzt:
Die erwarteten organisatorischen und kulturellen Konsequenzen sind:
Nur 18% erwarten eine flachere Hierarchie. Auch wenn sich die Kommunikations- und Interaktionsmuster zunehmend von den hierarchischen Strukturen lösen, orientieren sich die Führungs- und Entscheidungswege weiterhin daran. Die Koexitenz von direkterer Kommunikation und Zusammenarbeit, höherer Transparenz, offenerer Führung und traditionell hierarchieorientierteren Entscheidungswegen stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. |
Gemäss Petry (2013) wird der Anstieg der Produktivität von Unternehmen, die Soziale Medien einsetzen, mit 39% positiv eingeschätzt. Zudem ist die Zufriedenheit mit den Effekten auf die Produktivität bei den Firmen am höchsten, die auch den privaten Gebrauch von Sozialen Medien zulassen. Ein Verbot der privaten Nutzung mache deshalb wenig Sinn. Es sei besser, eine Kultur des produktiven Einsatzes und des effektiven Umgangs mit der generellen Ablenkung aufzubauen. Der Wandel zum Enterprise 2.0 erfordert demnach ein entsprechendes Transformationsmanagement. In ihrer Studie fanden Petry/Schreckenbach (2013) sowohl top-down als auch bottom-up gesteuerte Change-Ansätze. Allerdings konnten sie keine signifikanten Differenzen in den Erfolgsaussichten der Stossrichtungen identifizieren. Beide Ansätze haben ihre Grenzen und eine erfolgreiche Implementierung erfordert ein kombiniertes Vorgehen. Erfolgskritisch sei in beiden Fällen ein Vorleben der offenen Kommunikationskultur durch die Unternehmensführung. Petry Thorsten (2013): Enterprise 2.0. Konsequenzen für die Arbeitswelt von morgen:Status Quo 2013. Präsentation auf www.slideshare.net Petry Thorsten (2013): Studie zur Auswirkung der Social Media auf die unternehmensinterne Produktivität. Ergebnisbericht. Präsentation auf www.slideshare.net Petry Thorsten/Schreckenbach Florian (2013): Enterprise 2.0 Transformation. In: ZfO 04/2013, S. 237-244. |