- Schuldenfreier Konsum entwickelt sich zum neuen Statussymbol (GUILT-FREE-STATUS). Konsumenten sind sich der ökologischen und sozialen Konsequenzen ihres Verbrauchs zunehmend bewusst. Trotzdem führen ihre fortwährenden Konsumwünsche zu keiner wesentlichen Veränderung ihres Kaufverhaltens. Die Konsequenzen sind Schuldgefühle und schlechtes Gewissen. Als Folge entwickelt sich der „schuldenfreie“ Konsum zum neuen Statussymbol: Produkte und Dienstleistungen sollen einen positiven Effekt für die Gesellschaft und den Planeten vorweisen können. Das schliesst auch das Luxus- und Lifestyle-Segment mit ein.
- Konsumenten fordern die Vorteile von Big Data ein und erwarten eine bessere Ausrichtung der Angebote auf die realen Bedürfnisse von Kundengruppen (CROWD SHAPED). Unternehmen haben in den letzten Jahren umfassende Daten über ihre Kunden und deren Konsumverhalten gesammelt, aggregiert und ausgewertet. Dieser Trend wird im 2014 weiterhin anhalten, denn Verbraucher werden sich weiterhin vernetzen und damit ihre Profile und Präferenzen teilen. Allerdings nehmen damit auch ihre Erwartungen an die Leistungsanbieter zu, und sie fordern die Vorteile der Big Data ein: Produkte und Dienstleistungen sollen besser auf die aggregierten Bedürfnis- und Verhaltensprofile von Konsumentengruppen ausgerichtet sein. Das kann z. B. die laufende (real-time) Anpassung an die Bedürfnisse einer Gruppe sein (z. B. Ausrichtung der Musik an den musikalischen Geschmack der Anwesenden in einem Lokal, Routenplanung von Minibus-Services) oder die bessere Abstimmung der Angebote an das reale Kundenverhalten (statt an die über Meinungsumfragen erhobenen Wünsche) umfassen.
- Konsumenten honorieren gute Produkte und Dienstleistung, für die sie keine persönlichen Daten freigeben müssen (NO DATA). Als Gegentrend versuchen Konsumenten allerdings auch, der Datensammelwut von Unternehmen zu entkommen und suchen Anbieter, die darauf verzichten. Verbraucher wollen bedient, aber nicht beobachtet werden. Firmen stehen also vor der Herausforderung, die Balance zwischen der Datensammlung, deren sinnvolle und transparente Verwendung und dem Vertrauen ihrer Kunden zu finden. Das eröffnet Chancen für „No Data-Marken“.
- Westliche Verbraucher werden Chinas ökologische Innovationen zunehmend wahrnehmen und honorieren (MADE GREENER BY/FOR CHINA). Die chinesische Regierung unternimmt enorme Anstrengungen, um die massiven Umweltprobleme im Reich der Mitte in den Griff zu bekommen und adressiert dabei auch grosse Themen wie Energie, Transport und Bau. Auch im Bereich des Konsums entwickelt sich China zunehmend zu einem Epizentrum für ökologische Innovationen. Konsumenten werden diese neue Rolle Chinas verstärkt wahrnehmen. Als Konsequenz büssen westliche Unternehmen ihren Wettbewerbsvorteil in Fragen der Nachhaltigkeit gegenüber chinesischen Angeboten ein.
- Das Interesse an „Quantified-Self“-Angeboten nimmt zu und erfasst auch das geistige Wohlbefinden (MYCHIATRY). Konsumenten zeigen eine wachsende Nachfrage nach Daten zur eigenen Person. Während sich das Selbsttracking bisher auf die physische Gesundheit und Leistungsfähigkeit konzentrierte, weitet sich der Bedarf zukünftig auch auf den geistigen Bereich aus. Neue Anwendungen sollen helfen, das geistige Wohlbefinden zu verbessern (mychiatry statt psychiatry). Als Beispiele werden Angebote genannt, die dazu dienen, mit Stress, Zeitmangel, schlechter Laune, mangelnder Konzentrationsfähigkeit usw. besser umzugehen.
- Die intelligente Vernetzung physischer Gegenstände wird sich zunehmend auf die Bereiche ausdehnen, die den Menschen umsorgen (THE INTERNET OF CARING THINGS). Das Internet der Dinge (intelligente Vernetzung von Gegenständen) unterstützt den Menschen dabei, komplexe Vorgänge in den Griff zu bekommen. Diese Entlastung wird zukünftig auch den Bereich der persönlichen Fürsorge erfassen. Innovative Angebote, die helfen, Arbeiten im Haushalt zu erledigen, Geld zu sparen, die Gesundheit besser zu beobachten und Warnungen bei Unregelmässigkeiten an Bekannte zu versenden usw., werden von den Konsumenten zunehmend geschätzt.
Trendwatching.com liefert auch einen „Consumer Trend Canvas“, der hilft, Verbrauchertrends zu verstehen und daraus Innovationen abzuleiten.